Seit mehr als zwei Jahren engagieren sich die Auszubildenden der WIS Wohnungsbaugesellschaft im Spreewald mbH im besonderen Maße für Entwicklungshilfe in Lateinamerika. Jennifer Wulff und Laura Klink begleiten das Azubi-Projekt seit Beginn an. „Unser Geschäftsführer Herr Jakobs hat uns über die Arbeit des Entwicklungshilfevereins DESWOS berichtet. Er selbst ist dort im Verwaltungsrat tätig“, erzählt Laura Klink, Auszubildende für Büromanagement im dritten Lehrjahr über den Start der Erfolgsgeschichte. Schnell haben sie und ihre Mitstreiter den Entschluss gefasst, als Azubi-Team ebenfalls ihren Beitrag zu leisten. Sie haben sich zwei Projekte ausgesucht, bei denen junge Menschen eine Ausbildung erhalten und gleichzeitig Wohnraum in ihren Dörfern schaffen. Letztere befinden sich in San Marcos, Nicaragua und Santa Rita, El Salvador – beides Gemeinden im ländlichen Raum. „Auf Bildern haben wir die uns doch sehr erschreckenden Wohnbedingungen vor Projektbeginn gesehen: Hütten aus Brettern mit maximal einem Wellblechdach darauf – von Starkregen und Erdbeben halb zerstört“, berichtet Jennifer Wulff, die inzwischen schon den Berufsabschluss der Immobilienkauffrau in der Tasche hat.
Bei Festen und Veranstaltungen des Lübbenauer Wohnungsunternehmens sammeln die derzeit fünf Azubis Spenden, unter anderem durch Tombolas und dem Verkauf von Zuckerwat-te. „Durch unsere selbst erstellten Quiz kommen wir mit den Leuten ins Gespräch und erklären ihnen detaillierter, um was es geht“, so Jennifer Wulff. Und das tun die jungen Frauen mit großer Überzeugung und Leidenschaft, denn „das Projekt ist uns ziemlich schnell ans Herz gewachsen.“ Ihr permanenter Einsatz wurde auch von dem Entwicklungshilfeverein selbst gewürdigt. „Wir waren in den Hauptsitz der DESWOS beim Geschäftsführer zu Gast, der sich viel Zeit für uns genommen hat und uns alles genau erklärte“, verrät Laura Klink. Darüber hinaus wurden die WIS-Auszubildenden zur Jahrestagung der DESWOS nach Berlin eingela-den. „Dort waren unter anderem auch eine Architektin zu Gast, die das Projekt in Santa Rita begleitet sowie eine Bewohnerin. So haben wir Infos aus erster Hand erhalten“, erinnert sich Jennifer Wulff. So wissen die Spreewälder Azubis jetzt zu 100 Prozent, dass die 60 Zollstöcke, die sie auf Wunsch der mittelamerikanischen Auszubildenden gesammelt haben, auch bei denen angekommen sind.
Daniel Preikschat, Redakteur des regionalen Medienhauses LAUSITZER RUNDSCHAU war beim Lesen über die gemeinnützigen Aktivitäten der WIS-Azubis auch beeindruckt und wollte die Akteure selbst kennenlernen. „Die Ausbildung bei der WIS erfolgt nicht nur fachspezifisch, sondern implementiert auch weltpolitische Themen, mit welchen die jungen Leute ihren Horizont erweitern. Sie lernen, dass es wichtig ist, sich für die Entwicklung in anderen Ländern zu engagieren“, resümiert er nach einem ausführlichen Gespräch mit den drei anwesenden Auszubildenden. „Das Motto der DESWOS lautet Hilfe zur Selbsthilfe. Wenn wir den Menschen in ihrer Heimat zu besseren Bedingungen verhelfen, haben sie weniger Grund zu flüchten – wer verlässt schon gern freiwillig seine Heimat“, bekräftigt auch WIS-Geschäftsführer Michael Jakobs das Anliegen der Entwicklungshilfe. Zudem halte er es für selbstverständlich, Schwächere zu unterstützen. „Seitdem ich mich im Rahmen der Ausbildung mit dem Thema beschäftige, ist mir bewusst, wie gut es uns hier eigentlich geht“, bringt es auch Anna-Maria Netzker, Auszubildende Immobilienkauffrau im zweiten Lehrjahr auf den Punkt.
Beim WIS-Flohmarkt am 10. Mai in Altdöbern, beim Osterfest am 9. April in Lübbenau und bei weiteren Veranstaltungen der WIS werden deren Auszubildende wieder in ihren weißen T-Shirts mit dem DESWOS-Logo die Spendentrommel rühren. „Helfen.Bauen.Wohnen.“ ist ihr eigens kreierter Slogan für ihre Entwicklungshilfearbeit, der auf dem T-Shirt-Rücken aufgedruckt ist. Nähere Informationen zu Unterstützungsmöglichkeiten im Rahmen des DESWOS gibt es unter www.deswos.de.