Wohnraum für Alt und Jung

WIS plant Baumaßnahmen in Höhe von 15 Millionen Euro

Entwurf des geplanten Familienquartiers der WIS

Drei große Bauvorhaben mit einer Gesamtinvestition von 15 Millionen Euro plant die WIS Wohnungsbaugesellschaft im Spreewald mbH aktuell. „Natürlich werden wir nicht alle in diesem Jahr umsetzen. Dennoch ist das Bauvolumen mit dem wir uns gerade beschäftigen auch für uns beindruckend“, gesteht Michael Jakobs, Geschäftsführer der WIS. 

Das für den Wohnungsanbieter wohl spannendste, weil neuartigste Projekt soll am Rande der Lübbenauer Altstadt umgesetzt werden. Auf dem brachliegenden Gelände einer früheren Gurkeneinlegerei will die WIS auf rund 5.500 Quadratmetern ein familiäres Quartier schaffen. „Wir möchten jungen Familien der Region helfen, in Lübbenau zu bleiben, indem sie erschwinglichen Wohnraum finden, der ihren Bedürfnissen entspricht“, erklärt Michael Jakobs. Zur Ideenfindung hat der Wohnungsvermieter im letzten Jahr ein Werkstattverfahren, eine Art Wettbewerb ausgelobt, an dem sich vier Architektur- und Planungsbüros beteiligten. „Nach der Sichtung und Auswertung der wirklich gelungenen Vorschläge haben wir uns entschieden das Projekt der MKS Architekten-Ingenieure GmbH zu verwirklichen. Die Vorschläge des Spremberger Büros haben uns am meisten überzeugt“, erzählt der WIS-Chef. 

So entstehen nach heutigem Stand neun Kettenhäuser mit je einer Fläche von 110 Quadratmetern, einem eigenen Pkw-Stellplatz und einem kleinen Garten. Die Häuser sind zweigeschossig geplant und sollen an Familien vermietet werden. „In der heutigen Zeit ist es oftmals praktischer zur Miete zu Wohnen, um beispielsweise flexibel auf Veränderungen am Arbeitsmarkt reagieren zu können“, weiß Michael Jakobs. Zu dem Ensemble, das zwischen Karl-Marx- und Gartenstraße liegt, gehört auch eine alte Lagerhalle aus Backstein, die erhalten bleiben soll. „Die Nutzung dieses Gebäudes ist noch offen“, erklärt Jakobs, „denkbar wären Gemeinschafts-, Lager- oder Pkw-Stellflächen.“ An die Halle angrenzend, parallel zur Karl-Marx-Straße werde ein sogenanntes Stadthaus erbaut. Darin sollen voraussichtlich neun 2- und 3-Raum-Wohnungen mit insgesamt 680 Quadratmetern entstehen. Der Innenhof der neuen Wohnanlage könne von den Mietern gemeinschaftlich genutzt werden. Für die Kinder ist ein Spielplatz vorgesehen. „Wir möchten das Miteinander fördern und würden uns freuen, wenn die zukünftigen Mieter das annehmen“, wünscht sich Michael Jakobs. Baubeginn für das fünf Millionen Euro teure Projekt ist 2021. Die Planungen laufen bereits und allgemeine Interessen-Anfragen für die neue Wohnform seien auch schon eingegangen.

Gleich wichtig ist es der WIS ihr seniorenfreundliches Wohnangebot auszubauen. Dies tut sie nun gleich doppelt. Zum einen plant sie in der Lübbenauer Robert-Schumann-Straße ein Service-Wohnen, zum anderen Wohnungen mit Aufzug in Altdöbern. 
In der Schumannstraße werden für das Projekt zwei leerstehende Wohnhäuser innen und außen komplett saniert und mit Aufzügen versehen. Über einen angrenzenden Neubau wird ein zentraler Zugang geschaffen. Der dort tätige Concierge bietet den Mietern mehr Sicherheit. „Neben der Änderung der Grundrisse, rüsten wir die Wohnungen technisch so vor, dass die Bewohner auf Wunsch unterstützende Services wahrnehmen können“, so der WIS-Geschäftsführer. In den 58 Wohnungen und einem Gemeinschaftsraum sollen die Mieter so lange wie möglich ein selbstbestimmtes Leben führen können. Sie können umfangreiche Serviceleistungen in Anspruch nehmen, beispielsweise Empfangsservice, Hausbesuch im Krankheitsfall oder die Beratung zu alltagsbegleitenden Entlastungsangeboten. Partner, zur Betreibung des Concierge, des Gemein-schaftsraums sowie der ebenfalls entstehenden Tagespflege wird erneut der AWO Regionalverband Brandenburg-Süd e. V. sein. „In unserem Objekt ‚gepflegt Wohnen‘ in der Straße der Freundschaft arbeiten wir mit dem Wohlfahrtsverband bereits gut zusammen“, lobt Michael Jakobs. 7,2 Millionen Euro werde die WIS in die Neugestaltung ihrer letzten beiden unsanierten Wohnhäuser sowie in den Neubau von Tagespflege, Gemeinschaftsraum und Concierge investieren. Baubeginn soll noch im zweiten Halbjahr dieses Jahres sein.

Ebenfalls noch in 2019 möchte die WIS beginnen, seniorenfreundliche Wohnungen in Altdöbern zu schaffen. Gegenüber der Kirche und dem Schlosspark hat der Wohnungsvermieter dafür ein Haus leergezogen. In ihm sollen sieben barrierefreie Wohnungen entstehen, in einem angrenzenden Neubau weitere 14. Zwei Aufzüge sind in dem drei Millionen Euro umfassenden Bauprojekt vorgesehen. „In Altdöbern fehlen seniorengerechte Wohnungen. Wir haben schon jetzt viele Nachfragen“, berichtet der WIS-Geschäftsführer. 

Neben den drei großen Baumaßnahmen plant die WIS derzeit auch die Schaffung von Pkw-Stellflächen im Quartier „An den Linden“, einen Anbau in der Lübbenauer Rettungswache sowie Instandsetzungsmaßnahmen ihrer Wohnhäuser in Höhe von rund zwei Millionen Euro.